> 18.10.
Eröffnungskonzert
> 26.10.
Literaturkonzert
> 30.10.
Geistliche Chormusik
> 02.11.
Rising Stars Violinrecital
> 03.11.
Puccini: Messa di Gloria
Wolf-Ferrari:
„La Sulamite“
> 08.11.
Rising Stars Klavierrecital
> 09.11.
Symphoniekonzert Rising Stars
> 15.11.
LaTriviata
> 16.11.
Klaus Doldinger & Friends
> 16.11.
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Sonntag, 26.10.08, 20.00 Uhr
Stadtbibliothek Alzenau


Literaturkonzert
Ferne Heimat – Märchenland“
Clemens Brentano und Italien

Johannes Brahms:
Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18
Ermanno Wolf-Ferrari: Streichsextett c-Moll (Uraufführung – s.u.)

Konzeption: Heiner Boehncke
Rezitation: Hildburg Schmidt, Andreas W. Schmidt
Walter Forchert, Violine, und
Teilnehmer der Kammermusik-Akademie-Fränkische-Musiktage 2008

In Zusammenarbeit mit
Bell’Arte Frankfurt RheinMain
Im Rahmen von
„Deutschland liest – Treffpunkt Bibliothek“ des Deutschen Bibliotheksverbandes

Eintritt: VVK 18,00 (erm. 9,00),
AK 20,00 (erm. 10,00) EUR
     
   
    Die berühmte Frankfurter Kaufmannsfamilie Brentano stammt aus dem Weinbaugebiet am Comer See, wo man den Wein in eine „Brenta“, einer Butte erntet. Es verwundert daher kaum, dass auch der Dichter Clemens Brentano auf vielfältige Weise mit Italien verknüpft war. Er brach zur damals für Künstler obligatorischen Bildungsreise nach Italien auf und setzte sich mit dem Heimatland seiner Vorfahren produktiv auseinander, nämlich poetisch. Im Literaturkonzert werden Stücke aus den „spanischen und italienischen Novellen“ und seinen Italienischen Märchen nach Giambattista Basile zu hören sein.
     
  Guido Erdmann:
Zu Ermanno
Wolf-Ferraris Streichsextett
c-Moll

Ermanno Wolf-Ferraris Streichsextett c-Moll (für 2 Violinen, 2 Bratschen und 2 Violoncelli) ist gegen Ende seiner Studienzeit an der Akademie der Tonkunst in München (1894/95) entstanden. Stilistisch sucht der Komponist Anschluss an spätromantische Vorbilder, etwa eines Brahms oder Dvorák. Alle vier Sätze stehen in ungeraden Taktarten. Der erste der vier Sätze (Allegro molto moderato) folgt der klassischen Hauptsatzform, bei der besonders die Durchführung vom kontrapunktischen Können Wolf-Ferraris kündet, in der sich plötzlich alle Themen als kombinierbar erweisen. Verklärend wendet sich der c-Moll-Satz am Ende nach C-Dur. Das Larghetto in G-Dur (Satz 2) mutet pastoral und idyllisch an, und wie zur Bestätigung wird im Mittelteil eine liedhafte Melodie eingeführt, die sich in Variationen steigert und von einer reizvollen Harfen-Imitation (durch die zweiten Instrumente) begleitet wird, bevor die Wiederholung des Beginns folgt.
Das Scherzo in der Tonart Es-Dur lässt mit seinem ungewöhnlichen 9/8-Takt (Satz 3) zunächst an freundlichen Wiener Schmäh und Gustav Mahler denken, zeigt sich aber für die Spieler mit seinen rhythmischen Verschiebungen als raffinierte Herausforderung. Auf dieser Ebene des Metrums bemerkt man bereits die Absetzungstendenzen von den traditionellen Mustern. Im Trio-Mittelteil – mit energisch überschrieben – kippt die Stimmung in eine Art Trauermarsch, wie Schubert ihn komponiert haben könnte. Der zupackende Unisono-Anfang des Finale deutet mit Steigerungen und Gegenrhythmen schon die wesentlichen Gestaltungsprinzipien des vierten Satzes an. Eine opernartige, wiegende Kantilene („Barcarole“) wird eingeführt und durch die Stimmen gereicht, gegen Ende chromatisch aufgeladen, um sich, kurz vor der Zersetzung, umso nachdrücklicher in C-Dur zu präsentieren – eine beeindruckende formale Abrundung der Komposition.
Das Werk ist in Skizzen und einer Reinschrift überliefert, die die Aufschrift „Fräulein Mathilde Schwarzenbach gewidmet“ trägt und in der Bayerischen Staatsbibliothek (München) aufbewahrt wird. Instrumentalstimmen existieren nicht. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Komposition bisher nicht öffentlich erklungen ist und damit im Rahmen der Fränkischen Musiktage 2008 ihre Uraufführung erfährt.

     
  Heiner Boehncke, geboren 1944 auf Burg Schwarzenfels im Bergwinkel, ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main. Er war lange Zeit Literaturchef des Hessischen Rundfunks. Als künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals ist er auch Vorsitzender der Jury des Rheingau Literatur Preises. Er hat sich in einer Reihe von Publikationen zur Literaturgeschichte besonders mit den kulturellen Traditionen Hessens befasst. Besonders erfolgreich war ein Buch über bayerische und fränkische Räuberbanden und legendäre Wildschützen.
     
  Hildburg Schmidt, 1943 in Frankfurt am Main geborgen, absolvierte ihr Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Frankfurt am Main in den Fächern Ballettunterricht, Gesangsausbildung und Schauspielausbildung. Nebenbei besuchte sie Vorlesungen an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und Politik.
Danach folgten Engagements am Landestheater Darmstadt, Staatstheater Darmstadt, Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Wiesbaden, Residenztheater München, Düsseldorfer Schauspielhaus, Thaliatheater Hamburg, Schauspiel Bonn, Schauspielhaus Bochum und Theater Basel. Derzeit lehrt sie an der Staatlichen Hochschule für Musik Frankfurt am Main in der Abteilung Schauspiel.
     
  Der 1950 geborene Andreas W. Schmidt absolvierte 1972 seine Regieausbildung an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und arbeitete zunächst als Regieassistent von Peter Beauvais. Engagements als Regisseur und Schauspieler führten ihn an Theater in Darmstadt, Wuppertal, Oberhausen, Pforzheim, Bruchsal und Mannheim. Seit 1985 bis heute betätigt er sich als Synchronregisseur, Dialogbuchautor und Sprecher für mehr als 500 Serienepisoden und Spielfilme. 2003 erschuf und sprach er „Hier spricht dein Computer“, eine Radiocomedy für den Hessischen Rundfunk. Weiterhin begeisterte Andreas W. Schmidt durch Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher. Ein eigenes Tonstudio mit Musiktaxi/aptx zur Onlineproduktion via ISDN bereichern seine Aktivitäten, zu denen auch Voice-Over-Einspielungen, Filmkommentare und Werbung gehören.
     
  Walter Forchert stammt aus dem fränkischen Wunsiedel. Nach dem Studium bei Michel Schwalbé in Berlin wirkte er als 1. Konzertmeister beim Symphonischen Orchester Berlin und bei den Bamberger Symphonikern. Eine erste Tournee führte ihn 1968 als Solist in die damalige UdSSR. Seit 1992 bekleidet er eine Violin-Professur an der Frankfurter Musikhochschule und gibt Violinkurse im In- und Ausland. Als Konzertmeister war er maßgeblich beteiligt an der Gesamteinspielung der Bach-Kantaten durch Hellmuth Rilling.